„Schweigekultur“ nennt Kollegin Katharina Mückstein diesen fehlenden Diskurs, den sie auf Instagram letzte Woche aufgebrochen hat. Warum gibt es immer noch keinen Rahmen, indem sich Betroffene trauen, über ihre Verletzungen zu sprechen? Warum werden Betroffene nicht dabei unterstützt diese, uns alle betreffenden und betroffen machenden Missstände sichtbar zu machen, aufzuklären und zu verändern?
Viele von uns kennen Kolleg*innen, die während ihrer Arbeit an einem Filmprojekt – ob vor oder hinter der Kamera – sexuell belästigt, gedemütigt, beleidigt, oder gestalkt wurden. Viele von uns haben selbst Erfahrungen mit einem System, in dem weggeschaut wird, wenn prominente Vertreter*innen der Filmbranche, zumeist sind es Männer, Grenzen überschreiten und dabei ihr Gegenüber demütigen. Wir werden diesen Machtmissbrauch nicht länger tolerieren!
Wir wollen unsere und eure Geschichten erzählen, um das öffentliche Bewusstsein zu stärken, dass sexualisierte Übergriffe, körperliche und emotionale Gewalt an unseren Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Film- und Kulturbereich keine Einzelfälle sind!
Ihr könnt hier anonym eure Erfahrungsberichte mit uns teilen, die wir auf unserer Website und auf Instagram veröffentlichen.
Wir wollen, dass der Arbeitsplatz FILMPRODUKTION frei ist von Sexismus, Ableismus und Rassismus.
Wir wollen nicht, dass Kolleg*innen, egal aus welchem Gewerk der Filmbranche, während ihrer Arbeit sexuellen, homophoben, ableistischen oder rassistischen Übergriffen und jeglicher Form der Diskriminierung ausgesetzt sind.
Wir wollen nicht, dass wir uns schützen müssen, um unversehrt aus einem Filmprojekt herauszukommen.
Wir wollen, dass die Regeln eines respektvollen Umgangs miteinander auf dem Arbeitsplatz FILMPRODUKTION eingehalten werden.
Wir wollen, dass Betroffene darin unterstützt werden, auf Regelbrüche aufmerksam zu machen und von der Produktionsfirma dabei offensiv und wenn nötig mit rechtlichen Schritten begleitet werden.
Wir wollen, dass Produzent*innen ihrer Fürsorgepflicht für ihre Mitarbeiter*innen nachkommen.
Wir wollen gelebte Solidarität unter Kolleg*innen und Respekt an unserem Arbeitsplatz!
Niemand soll vor oder hinter der Kamera die Würde verlieren.
Wenn du Hilfe oder ein Coaching brauchst von jemandem, der dir hilft, das Erlebte einzuordnen und zu überlegen, welche Schritte du setzen möchtest, wende dich an:
#we_do! Die Anlauf- und Beratungsstelle gegen Diskriminierung, Ungleichbehandlung, Machtmissbrauch für Filmschaffende in Österreich:
E-Mail: beratung@ombudsstellefilm.com
Vera*
Vertrauensstelle im Bereich Kunst und Kultur
Website: vera-vertrauensstelle.at
Tel.: +43 1 39 39 900
E-Mail: kontakt@vertrauensstelle.at
Meike Lauggas
- Sie hat sechs Jahre lang die Anlaufstelle maßgeblich mit aufgebaut und im April 2025 bei #wedo! gekündigt. Sie arbeitet seither freiberuflich als Coach, Prozessbegleiterin, Trainerin und wir kontaktieren sie regelmäßig als Verband für die Begleitung von Konflikten. Sie kennt sich im Arbeitsrecht, bei Diskriminierungen und der Ambivalenz aus, wenn es darum geht, traumatisierende und unangenehme Erfahrungen zu thematisieren.
https://www.meikelauggas.at
→ Vertrauensstelle THEMIS - Gegen sexuelle Belästigung und Gewalt
Information für Zeug*innen sexueller Belästigung in der Kultur- und Medienbranche